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Montag, 10. Oktober 2011

iGod ist tot


(Bild: Elektromagnetische Folter)
iGod ist tot

Der begnadete Abkupferer und einer von vielen Vernichtern der Zukunft des Gestern, die die Rückschrittlichkeit der Gegenwart bedeutet, hat sich in die ewigen Jagdgründe des jenseitigen Marktes verabschiedet.

Der iCEO von iApplemacintosh dem es in den 80ern gelang die Grafikoberfläche von ATARI-DOS zu klauen und als Mac-Design zu verkaufen, dem Genie, das das Entstehen des Internets genauso verschlief, wie sein Rivale von Microschlaff, wird zuviel an positivem Ruhm zuteil. Die visionäre Leistung bestand nur darin, Star Trek Pads und Netzwerkclouds echtes Leben einzuhauchen, den heraufdämmernden digitalen Imperativ durchzusetzen und ein adaptiertes UNIX als Mac-OSX zu verhökern.

iGod war eine LSD-getriebene Lichtgestalt des neufreiheitlichen Abzockertums. Quasi zu kultigen/religiösen Fetischen verkommene Technologieprodukte aus dem Hause Macintosh saugen die Menschen in eine Art sinnfreie, unproduktive, uniforme Unterhaltungs- bzw. Stillhaltemaschine, ohne dass sie dies überhaupt bemerken. Über gebürstete Aluminiumoberflächen aus dem Raumschiff Enterprise haben die Apple Jünger genauso gejubelt, wie über Mobiltelefone, die schlechte Sprachqualität und bedenklich kurze Akkulaufzeiten haben. Der Computer wurde zum Massenprodukt, da mittels Apple kaum mehr Kenntnisse zum Umgang mit der Maschine notwendig waren. Die Überkapazitäten der Apparate waren und sind dazu da, eine Art Funktionsredundanz zu gewährleisten. Mit anderen Worten, kein Schwein bräuchte die Supermaschinen, aber so funktioniert wenigstens das grundlegendste Softwareangebot dieser Kisten immer irgendwie.

Das Design, also die Dekoration, wurde endgültig zur Hauptsache - Funktion, Logik und Sinn wurden zu vernachlässigbaren Größen degradiert. Schein statt Sein, und wem schon einmal sein MacBook unter den Handballen zerbröselt ist, weil damit echt gearbeitet wurde, weiß was hier gemeint ist.

Es war nicht iGod alleine, aber er war der beste Selbstdarsteller in der Arena der Tech-Heads der Achtziger. Seine Verdienste bestehen letztlich nur darin, die digitalen Gadgets direkt auf die Psyche und in das Fleisch des Einzelnen einzubrennen. Niemand hat heute ein Problem damit, iPhone, iPad und iMac zu sagen, obwohl er eigentlich ichPhone, ichPad und ichMac meint. Ein umfassendes Geständnis und die unbewußte Untererkenntnis: Es handelt sich um die Ich-Maschine, in ihrer schrecklichsten Form. So hat der digitale Imperativ im Wortumdrehen den menschlichen Körper erobert und zum Billigprodukt umgewandelt. Wem dies zu weit hergeholt scheint, der sollte sich über die Produktionsmethoden von Apple in Fernost informieren, dort treibt dein ichPhone den Billiglohnarbeiter seit Jahren direkt in den Selbstmord.

Jedes Problem ist schnell gelöst, wenn dein digitaler Geist nicht mehr döst, dies ist eine Lüge - ichPad hilft nicht wirklich - leben muss man noch selbst. Die Technologien könnten weit fortgeschrittener sein, wenn letztlich Sterbliche wie iGod nicht immer wieder aufs Neue den schlichten Wettbewerb, den Neid und die Gier über jede andere Entwicklung stellen würden.

Darum wird es Zeit für Quantenadapter und Gravitationstunneltechnologien, die uns die schmutzigen ichMacs und ichDaimlers ein für allemal ersparen. Ansonsten im Westen nix Neues, bis auf das alter Wein in immer neuen Designerschläuchen den Massen von Konsumentenmenschen verkauft wird.

Dieser Text wurde auf einem MacBook erstellt, auch ein Beispiel dafür wie die Revolution ihre Kinder frisst. - R.I.S.(Rest In Speed)

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