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Montag, 9. Juli 2012

„Taliban" in Berlin? offener Brief des BBK zum SPK

(Bild: was`n das für Werk?? ist das Kunst oder kann das in die Industrie...?)

Berlin, 05. Juli 2012

„Taliban" in Berlin?

Der bbk berlin hat sich heute zur öffentlichen Debatte um die künftige Nutzung der Gemäldegalerie SPK in einem öffentlichen Brief an Bundestagsabgeordnete gewandt.

Hier sein Wortlaut:

"der Staatsminister für Kultur und Medien freut sich, mitteilen zu können, dass der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages 10 Mio. Euro zusätzlich für Kulturausgaben in Berlin verfügbar gemacht hat. Wir freuen uns nicht.

Wir wissen, wie schwer es ist, Haushaltspolitiker von der Notwendigkeit weiterer Kulturausgaben – und dann auch noch wieder in Berlin – zu überzeugen.

Der Kunst fehlt vieles. Es fehlen nicht nur in Berlin Ateliers, Projektförderungen, Stipendien, Ausstellungsmöglichkeiten, nicht unbedingt und in erster Linie weitere Museumsbauten, für die nun erneut ein haushaltspolitischer Kraftakt angestrengt wird. Das Missverhältnis zwischen baulichen Investitionen in museale Kunst und Investitionen in die jetzt und hier lebenden Bildenden Künstlerinnen und Künstler ist chronisch. Wenn nun aber schon Investitionen in Museumsbauten, dann sollten sie einem schlüssigen Konzept folgen.

Tatsächlich sollen diese 10 Mio. Euro, aus denen nach Angaben aus der Stiftung selbst auch 20 Mio. werden können, zur Unsichtbarmachung einer der bedeutendsten Sammlungen und zugleich zur Zerstörung eines für sie entworfenen musealen Gebäudes benutzt werden. Die Gemäldegalerie am Kulturforum, noch nicht einmal 20 Jahre alt, ist ein nach Ansicht von Museumsfachleuten in fast jeder Hinsicht nahezu perfekter Museumsbau, der den Zweck hervorragend erfüllt, die preußischen Gemäldesammlungen, eine der bedeutendsten Sammlungen europäischer Kunst weltweit, aufzunehmen und zu präsentieren.

Mit den jetzt zusätzlich aufgebrachten öffentlichen Mittel wird hier einer der gelungensten Museumsbauten zerstört und für die Aufnahme privater, dem Land übereigneter Sammlungen zugerichtet, obwohl er sich für die Präsentation der Kunst aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts offensichtlich nicht eignet.

Ohne die Sammlungen Pietzsch und Marx bewerten zu wollen, ist es doch geradezu absurd, dass der über Jahrhunderte gewachsene Bestand einmalig weltweit bedeutendster Kunstwerke der Gemäldegalerie über mehrere Jahrzehnte in Depots verschwinden soll, um zwei noch dem Zeitgeschmack unterworfenen privaten Sammlungen Platz zu machen.

Die bedeutenden Werke der Gemäldegalerie in ihrem Zusammenhang auf unabsehbare Zeit der öffentlichen Nutzung zu entziehen ist ein Skandal. Berlins Kunst- und Kulturlandschaft ist einmalig - jede andere Stadt würde sich darum reißen, derartige Kulturgüter präsentieren zu können. Berlin aber macht sie unzugänglich und zerstört ein bedeutendes Museum.

Wir bitten Sie deshalb ganz herzlich, diese Sache nochmals zu überdenken."

Ansprechpartner für die Presse:
berufsverbandes bildender künstler berlin e.V. - bbk berlin

Bernhard Kotowski Geschäftsführer des bbk berlin e.V. Tel. 030 – 230 899-0 0174 – 494 99 40

Köthener Str. 44 10963 Berlin info@bbk-berlin.de http://www.bbk-berlin.de



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